Kleiderhaken Schwarz
“Neulich ist mir aufgefallen, dass bei ‘Wetten, das … ?!’ total unevolutionärer Kram fabriziert wird.”
Ich sage diesen Satz noch während ich die Türschwelle meines Doktors überschreite. Kaum drinnen, fahre ich fort: “Beziehungsweise fabriziert wurde. Die Sendung wurde ja inzwischen abgesetzt, doch erst jetzt ist mir bewusst geworden, weshalb. Nein, viel besser, mir ist eine Idee gekommen, wie man diese Sendung wieder zurück ins Leben rufen und ihren Gewinn in unvorstellbare Ausmaße emporschrauben könnte.”
Ich habe mich meines Mantels entledigt und nehme im Sessel Platz. Mein Doktor ist seit meiner Ankunft in exakt der gleichen Körperhaltung erstarrt, bloß seine Augen sind meinem Weg in das Therapiezimmer, zum Kleiderhaken, an der schwarz-weißen optischen Täuschung in Spiralform vorbei und zum Sessel gefolgt. In der einen Hand hält er einen Stift. In der anderen nicht.
“Sie würden eine prima lebendige Statue abgeben. Vielleicht als Elvis? Oder warten Sie – viel besser: als Graf Zahl! Wissen Sie, der aus der Sesamstraße. Eine tolle Sendung, habe ich als Kindergartenabsolvent immer geguckt, das lief immer vor dem Sandmännchen, aber dann …”
Weiterhin keine Regung.
“Ich schweife ab. Also, wo war ich, ach ja, Gewinnoptimierung durch Realismus. Bei ‘Wetten, dass … ?!’ kamen die Kandidaten immer mit den bescheuertsten Ideen an. Filzstiftfarben erschmecken?! Den Mengeninhalt eines Wasserglases nur durch den Klang der dagegen geschlagenen Stimmgabel erfassen?! Das ist doch wie mit dem Schulstoff einer Gymnasialoberstufe – das kann man nie wieder irgendwo gebrauchen. Wer bezieht sein regelmäßiges Einkommen, indem er auf einem Fahrrad in unter einer Minute Treppen hinauffährt? Wenn nun aber die vorgeführten Aktionen einen Nutzen im echten Leben hätten – das wär doch mal was!
Der Bankberater geht zu Gottschalk und behauptet, er würde es in einem Monat schaffen, seinen Umsatz durch die Ausbeutung von Entwicklungsländern zu verdoppeln. Und wenn er es nicht schafft, dann muss er einen Monat lang bei einer Slum-Familie mit zehn Kindern, Krankheiten und Unterernährung mit in der Wellblechhütte leben. Das wäre ein echter Wetteinsatz! Oder ein Politiker muss den Verfassungsrat dazu überreden, ein ausländerfreundliches Gesetz zu verabschieden und zwar mit der Begründung, dass es unsere Kultur voranbringen würde. Das wäre endlich mal eine richtige Herausforderung.”
Ich lehne mich tief in den Sessel und warte auf eine Antwort. “Ach, übrigens”, fällt mir da ein, “als ich neulich das Wort `ausländerfreundlich´ in mein iPad getippt habe, hat es das Wort rot unterstrichen. Das heißt, es kennt dieses Wort nicht. Wollte ich nur mal so bemerkt haben …”
Weiterhin ohne sich zu bewegen, starrt mich mein Doktor an, mit diesem klischeehaften Blick über die auf der Nase drapierte Brille. Sehe ich Verunsicherung in seinem Blick? Nein, vielleicht Mitleid? Oder … Plötzlich legt er den Stift ab.
“Guten Tag, wünsche ich Ihnen auch!”, sagt er dann. “Danke der Nachfrage, ja, mir geht es gut, Ihnen denn? Kommen Sie doch erstmal herein und setzen sich, ja, hängen Sie Ihren Mantel einfach an den Haken, Sie wissen ja, wo. Also, haben Sie mir irgendetwas Wichtiges”, aus mir unverständlichen Gründen betont er dieses Wort, “zu erzählen?”
Ich starre der Fliege hinterher, welche nicht weit von mir unter der Deckenlampe kreist. “Jetzt rechts!”, murmle ich. Sie fliegt links. Ich schlage kurz mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte vor mir und verziehe mein Gesicht. Mein Doktor sieht mich fragend an und folgt dann meinem Blick, leider ist die Fliege schon verschwunden. Er schweigt, ich schweige. Dann spricht er wieder. “Und wie geht es uns?”, will er von mir wissen. Ich bin etwas enttäuscht von dieser schwachen Wendung. Was lernt man denn in so einem langwierigen Psychologiestudium. Um etwas mehr Stimmung in die Konversation zu bringen, antworte ich: “Ihnen und ihrer Frau? Oder wem? Und wie soll ich das überhaupt wissen?”
Schon wieder dieser Gesichtsausdruck.
Ich mache mir gerade über eine ehrliche und unkreative Antwort Gedanken, als ich wieder ein Summen neben meinem rechten Ohr höre. Blitzschnell kurble ich meinen Kopf in die Richtung und kreische ungewollt laut: “Hoch!”. Die Fliege lenkt runter. “Verdammt!”, rufe ich verärgert.
Mein Doktor beobachtet mich mit leicht zusammengekniffenen Augen. Dann nimmt er einen Kugelschreiber und kritzelt etwas in seine Mappe.
“Sagen wir einfach: ‘Es ging schonmal besser'”, sagt er ruhig und klappt die Mappe zu.
“Ach, es läuft”, sage ich und stehe auf.
Ich komme von der Toilette zurück in das Praxiszimmer und mein Doktor sitzt noch immer hinter seinem großen Mahagonischreibtisch, sein in verschiedenen Graustufen kariertes Jackett so weit zugeknöpft, dass man die dunkelblaue Weste darunter gerade noch erkennen kann. Ich überlege, ob ich jemals seine Beine gesehen habe, die immer vom Schreibtisch verdeckt sind. Vielleicht hat er gar keine. Vielleicht ist er eigentlich ein Roboter in geheimer Mission, der sich allerdings keine Hosen leisten kann und deshalb immer, wenn ich im Raum bin, auf der Stelle sitzen muss, damit ich ihn nicht enttarne. Ich grinse blöd über diesen Gedanken und bleibe mitten im Raum abwesend stehen.
“Sie dürfen sich ruhig wieder setzen, noch ist ihre Stunde nicht vorüber”, sagt er jetzt.
Ich setze mich schnell. Werde ich rot? Es fühlt sich so an, Wärme steigt in meinen Kopf und verteilt sich wie eine Schokoladen-Entspannungsmaske auf meinem Gesicht. Keiner sagt etwas und ich rutsche auf meinem Sitz hin und her wie ein Kind im Wartesaal des Zahnarztes. Anscheinend warten wir beide darauf, dass der Andere etwas von sich gibt, so wie ein Bettler, dem eine wohlhabende Person gegenübersteht … Ich freue mich eine Weile über meine wohl durchdachten und tiefgründigen Vergleiche. Aber dann halte ich das Schweigen nicht mehr aus: “Erwachsene können einfach nicht cool sein”, sage ich.
Wie so häufig in diesen zahlreichen Situationen, in denen mein Doktor und ich uns anschweigen, versuche ich das Eis zu brechen, indem ich eine zusammenhanglose Behauptung in den Raum werfe. Es gelingt mir hervorragend, zumindest einer von uns redet jetzt. Einer ist besser als keiner. Oder hieß es nicht “Einer ist keiner”? Das hieße ja, dass immer noch niemand redet. Und das, obwohl ich doch gerade vorhatte, zur Erörterung der schon laut ausgesprochenen These anzusetzen. Jetzt bin ich verwirrt.
Ich sollte damit aufhören über jeden Schwachsinn, der mir in den Geist kommt, nachzudenken. Warum heißt es eigentlich “etwas, das einem in den Geist kommt”? Würde nicht “etwas, das einem in den Kopf kommt” viel besser passen? Obwohl, eigentlich kann man letzteres ja auch sagen.
Ach verdammt! Okay, jetzt schnell weiter reden, bevor ich wieder nachdenke.
“Entweder halten sie noch an Dingen fest, die in ihrer Jugend cool waren”, fahre ich fort, “dann sind sie ‘out’ und gelten als komplett unaktuell und uninformiert. Oder sie kopieren die Sprüche, die gerade ‘in’ sind, allerdings auch erst, nachdem die schon so oft genutzt wurden, dass sie für Jugendliche schon wieder langweilig werden. Ein Beispiel: Die Phrase ‘Läuft bei dir’ wurde zum Jugendwort des Jahres 2014 gekürt. Mal davon abgesehen, dass es sich um drei Worte handelt, nicht um eins, haben viele Pubertierende und Studenten schon so 2012 ‘Läuft bei dir’ benutzt. Aber anscheinend hat die Welt der über Dreißigjährigen erst jetzt davon Wind bekommen und versucht nun, sich mit einer solchen Preisverleihung an den Ruhm der brillanten Erfinder und Erstnutzer dieser genialen Worte und Satzfetzen dranzuhängen. Erwachsene können also nicht cool sein, selbst, wenn sie nicht mal etwas dafür können, es schließt sich einfach aus!”
Ich gebe meinem Doktor einen kurzen Moment Zeit, um etwas zu antworten. Zur Verwunderung aller Anwesenden, abgesehen vielleicht von meinem Doktor, erwidert er tatsächlich etwas: “Und dann gibt es noch diejenigen Erwachsenen, die auch in fortgeschrittenem Alter noch versuchen, die gleiche Kleidung zu tragen und so aufzutreten wie die gegenwärtigen Jugendlichen – eine Art zwanghaftes Festklammern an Kindheit und Jugend also. Solche Leute müssen sich vorsehen, dass sie nicht irgendwann wieder bei ihrer Mutter einziehen.”
Ich nicke anerkennend über diese treffliche Analyse. Solche Erkenntnisse sind zwar so gesehen sein Beruf, aber immerhin zeigt er überhaupt mal eine Reaktion, da ist eine zustimmende Kopfbewegung meinerseits das mindeste. Ich überlege, ob ich vielleicht auch klatschen soll, bis mir auffällt, dass ich bereits aufgestanden bin und meine Handflächen wiederholt gegeneinander fliegen lasse. Ich höre auf zu klatschen und setzte mich.
Selbst ein auf einer Rakete reitender Tyrannosaurus, welcher durch das Praxisfenster fliegt, um mir unterstützt durch ein Grillenzirporchester feierlich einen Eine-Million-Monopolygeldschein zu überreichen, hätte mich weniger verwundert als das, was jetzt passiert. Mein Doktor steht auf, verbeugt sich wie ein geübter Opernsänger und verlässt den Raum.
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