Grünes Plissee Kleid

Es war im Juni 2013 und Karl Lagerfeld zeigte einmal mehr seine seherischen Qualitäten. Während einer Hafenrundfahrt auf dem historischen Dampfer „Schaarhörn“ – die deutsche „Vogue“ hatte die Tour zu Ehren seines 30. Jubiläums bei Chanel organisiert – erinnerte sich der Modedesigner an jedes Haus am Elbhang und soll erklärt haben, welches Bauwerk wann später hinzugekommen sei. Und das, obwohl er seit 1954 in Paris lebt. Aber Norddeutschland blieb ihm nah. Hier ist er aufgewachsen, hier wurde er geprägt. Vor allem durch seine Mutter, die ihn lehrte: „Hamburg ist das Tor zur Welt. Aber du musst auch durchgehen.“

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Er tat es, aber ein, wie er sagt: „positives, optimistisches Gefühl“ stelle sich immer ein, wenn er an den Norden denkt. In seinem Haus in Südfrankreich steht ein blau-weiß-gestreifter Strandkorb. Man kann sich jedoch schwer vorstellen, dass der König von Chanel jemals darin seine Füße hochlegt und sentimental wird. Denn Rückwärtsgang, wie er es nennt, ist seine Sache nicht. Im Gegenteil: Er blickt immer nur nach vorn. Und deshalb berührte ihn während der Bootsfahrt vor allem: die Elbphilharmonie. Zu einem Zeitpunkt, an dem kaum ein Hamburger noch daran glaubte, dass sie jemals fertig werden würde, erklärte er, dass, wenn sie einmal vollendet sei, der Image-Gewinn der Stadt von unschätzbarem Wert sein würde.

Wie groß Lagerfelds Liebe für den Norden wirklich ist, zeigte nun die Kollektion „Paris-Hambourg“, die er seiner Heimatstadt widmete und die er am 6. Dezember in dem imposanten Bauwerk präsentiert. Er sei fasziniert von der futuristischen Architektur der Schweizer Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Damals, auf dem Dampfer, sei ihm die Idee dazu gekommen, die alljährliche Métiers-d’Art-Kollektion von Chanel, die wohl emotionalste aller Defilees des Hauses, an diesem Ort zu zeigen.

Seit 2002 ehren die Marke und Lagerfeld mit diesem Event für die „Prefall“-Saison die Ateliers, die das Herz des Unternehmens ausmachen. Die Veranstaltungsorte waren bislang eng verbunden mit der persönlichen Geschichte von Coco Chanel. Und jetzt, wenn man so will, ist es eine Gedankenreise in Lagerfelds eigene Vergangenheit. Denn, daraus macht er kein Geheimnis, er sei schließlich auch ein Egoist. „Aber von meinem Egoismus leben viele Leute“, sagte er einmal in einem Interview.

Und es werden immer mehr. Mit dem mächtigen Haus im Rücken hat er es sich seit Mitte der 80er-Jahre zur Aufgabe gemacht, die wertvollsten Pariser Handwerksbetriebe nach und nach aufzukaufen. Darunter sind Plisseure, Federkünstler, Schuhmacher, Schneidermeister, Blütenbinder, Goldschmiede, Hutmacher und Perlensticker. Zehn spezialisierte Ateliers, die ihr Wissen über Generationen gepflegt und vererbt haben und ohne die die Haute Couture wohl niedergehen würde, zählen mittlerweile zur Paraffection-Gruppe, eine Tochtergesellschaft von Chanel. Paraffection bedeutet übrigens „Zuneigung“.

Doch um Liebe allein geht es nicht. Vielmehr handelt es sich um eine symbiotische Verbindung: Für Chanel ist eine unverminderte Qualität der Haute-Couture- und Métiers-d’Art-Kollektionen gesichert, für die Betriebe das Nachwuchsproblem gelöst. Denn längst ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Nachkommen in die Fußstapfen der Eltern treten.

Bei Raymond Massaro war das noch anders. Als junger Mann übernahm der Stiefelmacher den 1894 gegründeten großväterlichen Betrieb. Obwohl die maßgefertigten Schuhe von Massaro als luxuriös gelten, obgleich zur Kundschaft gekrönte Häupter, Papst Paul II., Marlene Dietrich, Romy Schneider oder Elizabeth Taylor und eben auch Coco Chanel gehörten, ist der Betrieb vor allem ein Ort, an dem gehämmert, gehobelt, gefräst wird. In der Luft hängt der Geruch von Lösungsmitteln und das Geräusch von Pfaff-Maschinen. Der Betonboden ist übersät von Lederschnipseln, Farbklecksen und Nägeln, Nägeln, Nägeln.

Erst vor zwei Jahren ist die Werkstatt von der feinen Pariser Rue de la Paix an den Rand von Paris, nach Aubervilliers gezogen. Dort hat Chanel in einem Backsteinbau die Ateliers Massaro (Schuhe), Maison Michel (Hüte) und Lognon (Plissee) gebündelt. Nur die Repräsentationsräume von Massaro für wohlhabende Privatkunden, die hier nach wie vor Maßschuhe ordern können, sind in der Beletage in der Pariser Innenstadt geblieben, einen Steinwurf entfernt von Chanel. Für die Zusammenarbeit mit anderen Modehäusern wie einst mit Jean Paul Gaultier oder Christian Dior habe man keine Zeit mehr.

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In Aubervilliers, wo die Prototypen für die Métier-d’Art-Schauen und alle Modelle für die Haute Couture entstehen, sitzen junge Kerle mit kräftigen Oberarmen und verschmierten Schürzen. An kleinen Schusterbänken arbeiten sie wie Riesen in einer Zwergenschule. Wieso nur ist alles so klein? „Weil wir unsere Arbeit in erster Linie auf den Knien verrichten. In einem 90-Grad-Winkel“, sagt Tada. Er ist Japaner und wird von seinen Kollegen beneidet. Denn er hat etwas, wovon die anderen hier nur träumen: eine gigantische Sammlung an alten Werkzeugen. Ein Schuhmacher besitzt stets sein eigenes Werkzeug. Stolz holt er einiges davon aus seinen Schubläden hervor. Ob er wirklich das beste im Atelier besäße? Er grinst. Zögert. „Ja!“ Um sie zu bekommen, müsse man schon mal vor den Toren einer Antik-Messe kampieren, die nur einmal im Jahr in Paris stattfindet. Tada, schwarze Mütze, schwarze Brille, schwarzer Schnurrbart, besitzt aber auch modernere Tools: Eines davon lehnt an einem Gefäß auf seinem Arbeitsplatz – eine grüne Zahnbürste.

Auch die altertümlichen Werkzeuge, die im Atelier an den Wänden hängen, sind Arbeitsmaterial. Schuhleisten fertigt man noch aus Holz und Kork. Von Hand. Aus den Hockern der Arbeiter haben sich über die Jahre die braunen Schaumstoffpolster durch die Bezüge gearbeitet; nach Computern sucht man vergebens. „Seit hundert Jahren hat sich das Schuhmacherhandwerk kaum verändert“, verrät Jean-Etienne Prach. Er leitet das Atelier seit 2015 und führt zu seinem Neuerwerb: eine über hundert Jahre alte Nähmaschine mit Pedal. Man schätzt den Apparat hier, weil er mit einem Seidenfaden ganz feine Nähte bewerkstelligen kann. „Das können die neuen Maschinen nicht.“ Etwas weiter sitzt eine Frau, die gerade den oberen Teil eines Schuhs aus Handschuhleder näht. Aus bis zu 90 Einzelteilen kann so einer bestehen. 30 Stunden dauert ein Damenmodell, 50 Stunden braucht es, bis ein Herrenschuh fertig ist. Mindestens fünf Jahre muss man sich hier ausbilden lassen, um solche Arbeiten verrichten zu dürfen.

An einer Wand pinnen zwei Skizzen von Karl Lagerfeld. Sie zeigen den „Botte, Coco“, inspiriert von einem Stiefel von 1960, der einmal Mademoiselle gehört hat, und ein sogenannter „Richelieu“, ein spitz zulaufender, knöchelhoher Schürschuh mit Absatz. Es wird ihn in der Paris-Hambourg-Kollektion einmal aus Leder und einmal aus Gros Grain (Ripsband) geben. Erste Prototypen reihen sich drei Wochen vor der Schau auf den Bänken der Handwerker auf. In einem Regal steht ein weiteres neues Modell: ein beiger Slingback-Pump mit Schleifchen und schwarz abgesetzter Spitze. Es ist eine Weiterentwicklung des Two-Tone-Schuhs, den Coco Chanel 1957 gemeinsam mit Raymond Massaro kreiert hat. Die schwarze Satinkappe soll vor Schmutz schützen und den Fuß optisch kleiner wirken lassen, das Beige hingegen das Bein verlängern. In dem Fersenriemen ist ein elastisches Band eingearbeitet, sodass der Schuh keine Schnalle mehr benötigt. Der neue Two-Tone-Schuh sieht bereits fertig aus. Ob man gut in der Zeit läge? „Das weiß man nie“, Prach lächelt ironisch, es hänge ganz davon ab, ob Monsieur Karl noch kurzfristig etwas Neues einfalle.

Das Prinzip gilt auch nebenan in der Hutwerkstatt Maison Michel. Hier hatte man es noch ein bisschen schwerer: Detaillierte Skizzen von einem spezifischen Hutmodell für die Show hat es nie gegeben. Stattdessen ließ man sich von den Zeichnungen aus den Couture-Ateliers inspirieren. Da tragen viele Figurinen zu ihren maritimen Looks eine Art Kapitänsmütze, die an die norddeutsche Prinz-Heinrich Mütze erinnern. In der Regel sind Lagerfelds Dessins vage, den Mitarbeitern aller Ateliers genügen sie für die Ausarbeitung von Vorschlägen. Es gehört zu ihrer Arbeit, seinen schnellen Strich zu interpretieren und eigene Ideen einzubringen. Sie sind für ihn wichtige Anspielpartner im kreativen Pingpong. Nicht selten gehen Prototypen bis zu zehn Mal zwischen den Ateliers hin und her, bis Lagerfeld mit dem Ergebnis zufrieden ist.

So auch im Hutatelier, das 1936 gegründet und 1997 von Chanel gekauft wurde. Rund 100 Mützen braucht es für die Show, doch letztendlich müssen noch einige mehr angefertigt werden, denn Monsieur Karl benötige stets eine gewisse Auswahl für die Anproben. „Sie wissen schon, für alle Fälle“, sagt eine Dame im Atelier schmunzelnd. Jede einzelne nähen sie von Hand, das allein dauert jeweils fünf Stunden. Anschließend werden sie mit Ketten und Knöpfen verziert. Auf einem Tisch steht bereits eine kleine Mützen-Mannschaft.

Orange und blaue Modelle aus Tweed werden in den nächsten Tagen folgen. Darüber scheint man sich hier mächtig zu freuen, ist die Maison, die auch für andere Marken und unter dem eigenen Namen Hüte herstellt, doch vor allem für gewagtere Modelle bekannt. Ein Hut in der Form eines umgedrehten Filz-Pumps mit pinkfarbenem Absatz zum Beispiel (für Schiaparelli) oder eine Kappe mit Katzenohren (unter eigenem Namen) stehen auf einem weiteren Tisch. Man hätte ahnen können, dass hier Menschen mit Humor am Werk sind: Eine hutförmige Piñata hängt an der Decke, neben einem Einmachglas voller Lollis steht auf dem Topf einer verkümmerten Orchidee: Atelier & Chapellerie & Chocolaterie.

Etwas ernster erscheint dagegen das Handwerk bei dem Plisseur Lognon, dem dritten Atelier in Aubervilliers. Hier wird eine uralte Technik gepflegt: das dauerhafte in Falten legen eines Stoffes mittels Wasserdampf. Sie geht bis ins alte Ägypten zurück, heute beherrschen sie nur noch eine Handvoll Ateliers in Paris.

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Langes grünes Plissee-Kleid | Grünes Plissee Kleid

An einem großen Holztisch steht Madame Marion und faltet ein dickes braunes Papier, als würde sie eine Origamifigur daraus basteln. Ein Computer hat ihr das Muster errechnet, ein Drucker es aufs Papier gebracht, den Rest kann jedoch nur die Hand erledigen. Mit einem Falzbein zieht sie jede einzelne Linie geduldig nach, dann beginnt sie den Karton entlang der Linien zu falten. Für zwei solcher Bögen (2 Meter x 1,5 Meter) braucht sie fast zwei Wochen. Bei Lognon macht man nicht nur die klassischen Sonnenplissees, sondern kann auch Vier- und Rechtecke, Pyramiden oder Wellen in den Stoff bringen. Dafür braucht man die Negativformen aus der Spezialpappe, die immer aus zwei Lagen bestehen. Über 3000 solcher Plisseekartons lagern zusammengerollt im Atelier in allen Schattierungen von Braun. Viele der Muster sind noch aus dem 19. Jahrhundert, der Betrieb wurde 1850 gegründet. Seit 2013 gehört das Atelier nun zu Chanel.

Für die Métiers-d’Art-Kollektion hat sich Madame Olivia ein Muster erdacht, das an die Steppnaht der berühmten Taschen des Hauses erinnert. Ihre Vorlage dafür war eine grobe Skizze von Karl Lagerfeld mit der Nummer 58.997 und der Überschrift „Doudoune“, das bedeutet Daunenjacke. Der fertig plissierte Stoff wird später im Couture-Atelier mit einer Wattierung unterfüttert, damit die Jacke entsprechend aufgeplustert wirkt. Eine Daunenjacke also, die in Wirklichkeit keine ist.

Bis es so weit ist, müssen aber noch zwei weitere Damen ans Werk: Claire, die Directrice der Werkstatt, und ihre Assistentin Anaïs. Mit Schraubzwingen fixieren sie die Plisseepappen an der Tischkante, dann ziehen sie die untere mit Kraft (aber bloß nicht zu viel, dann kann das Papier reißen) auseinander, bis die Pappe glatt ist. Mit Gewichten wird sie fixiert. Jetzt kommt der schwarze Satin ins Spiel, der frisch gebügelt und komplett faltenfrei auf die Antiform gebracht werden muss. Dafür pustet Madame Claire ihn von oben platt. Es folgt nun die zweite Plisseepappe: Die wird ebenfalls mit großen Gewichten beschwert und Claire und Anaïs machen sich daran, das Sandwich vorsichtig, von zwei Seiten zusammenzuschieben, sodass der Stoff sich in Falten legt. Die beiden Handwerkerinnen müssen in völliger Übereinstimmung arbeiten, jeweils die Bewegung der anderen vorhersehen können.

Nur wenn zwei Handwerker sich auch ohne Worte verstehen, gelingt ein perfektes Plissee. Man kann die Spannung förmlich spüren, während die jungen Frauen die Pappen von hinten her zu einer Rolle aufwickeln, sie mit Gurten fixieren und in den „Etuve“ stellen, einen Ofen, der an einen gigantischen Wasserkessel erinnert. Bei 85 Grad Celsius wird sie hier bedampft, bis sich das Muster in den Stoff „eingebrannt“ hat. Wie lang? Das hänge immer vom Material ab. Bei Lognon werden nämlich nicht nur Chiffonseiden plissiert, sondern auch allerlei andere Materialien von Tweed über PCV und Leder bis hin zu Metallfolien. Durch ein Trial-and-Error-Verfahren muss jedes Mal aufs Neue getestet werden, wie lang das Material im Ofen bleiben soll. Danach muss der Stoff mindestens eine Nacht in der Form abkühlen. Holt man ihn zu früh raus, kann er in sich zusammenfallen.

Zwei Plissees wurden für die Métiers-d’Art-Show von Lognon entwickelt, das unter anderem auch für die Häuser Dior und Valentino tätig ist. Die Arbeiten für die Kollektionen müssen stets unter den Ateliers aufgeteilt, alle müssen in den Fertigungsprozess einbezogen werden; nur sechs Wochen stehen insgesamt zur Verfügung. Gäbe es in einer Saison nur bestickte, nur plissierte oder nur mit Federn verzierte Kleider, wäre ein einzelnes Atelier überfordert. Schließlich müssen sie nach der Schau die Bestellungen anfertigen. Zudem laufen parallel die Zuarbeiten für die Prêt-à-porter- und die Haute-Couture-Produktionen.

Geschäftiges Treiben herrscht daher auch bei Lemarié, dem vierten Atelier unseres Besuchs, das sich im Pariser Stadtteil Pantin befindet und 1880 von Palmyre Coyette gegründet wurde. Auf zwei Etagen werden hier Federn verklebt und vernäht, Blüten gebunden, Spitze, Tüll und Tweed in Rüschen gelegt, dreidimensionale Skulpturen geschaffen. Eine Armee aus jungen Frauen (Männer sind rar) ist hier am Werk. Der Altersdurschnitt aller Ateliers liege heute bei 35 Jahren – ein Beweis dafür, dass die hohe Schneiderkunst längst nicht mehr die „alte Dame“ für betagte, vermögende

Kundinnen ist. Der Nachwuchs wird von Paraffection gezielt gefördert, es ist eine der Auflagen, die die Chanel-Tochtergesellschaft an die Ateliers stellt: Sie müssen allesamt Lehrlinge zu Kunsthandwerkern ausbilden. Mittlerweile sind solche Stellen begehrt. Auf einen Praktikumsplatz allein bei Massaro kommen angeblich bis zu 100 Bewerbungen.

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Und wer erst mal angefangen hat, der bleibt in der Regel. So wie Shariff, ein ehemaliger Zeitungsdrucker, der als junger Mann aus Mauritius nach Paris emigrierte und seit 30 Jahren bei dem Hutmacher Maison Michel arbeitet und heute das Atelier leitet. Auch Sylvie ist schon seit 29 Jahren bei Lemarié. Während sie durch ihre lilafarbene Brille schaut, wickelt sie mit Präzision und Geduld einen grauen Stoffstreifen zu einer Blüte, die später, mit Perlen bestickt, als Brosche in der Show auftauchen wird. Man möchte sie schütteln: Beeil dich, Sylvie, ihr müsst 40.000 solcher Blüten im Jahr fertigen, ihr habt kaum mehr Zeit! Aber Sylvie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, sie liebe ihre Arbeit, schätze das Gefühl, dass unter ihren Händen etwas Schönes entsteht. Und sie sei stolz, wenn sie am Ende des Tages das Ergebnis sehe.

Hinter ihr klebt ihre Kollegin Erlande – seit zwölf Jahren ist sie bei Lemarié – weiße Federn auf weiße Blütenblätter aus Baumwollstoff. 16 Blätter zählt die klassische Kamelie von Chanel, die einst von Coyettes Enkelsohn, Monsieur Lemarié, für Coco Chanel entwickelt worden war. Anschließend verpasst Erlande den Blüten mit einem feinen Pinsel hauchzarte, dunkle Streifen für einen maritimen Look. Zuletzt stutzt sie Unebenheiten mit einer kleinen Schere. Lobt man sie für ihr Fingerspitzengefühl, lächelt sie nur. Hier sind definitiv keine Selbstverwirklicher am Werk, hier funktioniert man nur im Team.

Nebenan, in der Couture, wird wild diskutiert. Was ist hier los? Nichts, erfahren wir. „Die Damen müssen sich nur absprechen“, erklärt ein Mitarbeiter. Denn an größeren Stoffbahnen können schon mal mehrere „petit mains“ gleichzeitig arbeiten. Das Problem: Genau wie eine Handschrift unterscheidet sich auch der Stich einer jeden Handwerkerin und man sieht kleine Unterschiede im Federbild. Und genau das ist die Spezialität des Ateliers, das 1993 von Chanel übernommen wurde und mittlerweile 80 Mitarbeiter zählt: Während fransige Säume aus Straußenfedern, wie man sie aus den 20er-Jahren kennt, auch andere Ateliers herstellen können, so erschafft man hier aus Federn Blütenteppiche, Gebilde, die wie Pelze wirken oder ganze Gemälde, die von Weitem aussehen wie ein Print.

Es ist fast ein bisschen tragisch: In dem kurzen Moment auf dem Laufsteg (in der Elbphilharmonie durften dafür sogar Sitzreihen entfernt werden) gehen sie oft unter die unzähligen Details, die aberwitzig vielen Stunden Arbeit, die in die Vollendung der Jacken, Kleider, Kostüme, Hüte und Schuhe geflossen sind. Alles für diesen einen Moment, in dem sie auch noch mit immer verrückteren Szenenbildern wetteifern müssen. Nachhaltig bleibt dennoch der Eindruck zurück, Teil etwas ganz Besonderem gewesen zu sein. Gerade, weil es Lagerfelds Homecoming-Runde war. Sein letztes Spiel? Fangen Sie lieber gar nicht damit an! Denn während man sich diese Frage stellt, sind die Damen und die Kerle, die kleinen Hände und die starken Oberarme in den zehn Ateliers längst schon wieder dabei zu nähen, zu wickeln und zu besticken. Zu hämmern, zu fräsen und zu polieren.

Nach der Show ist vor der Show.

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