Kleider Grün Kurz
„Kleider machen Leute“, so viel wissen wir dank dem Artikel „Ziehen Sie den Erfolg an – Tipps für Kleidung am Arbeitsplatz“ bereits. Doch wussten Sie, dass auch Ihre Farbwahl einen großen Einfluss auf Ihre Wirkung und damit auf Ihren Erfolg im Job hat? Bunt oder einfarbig? Dezent oder knallig? Warm oder kalt? Wir verraten Ihnen heute, welche Farben im Beruf besonders gut ankommen – und von welchen Sie lieber die Finger lassen sollten.
Inhalt
1. Kopflos oder stilsicher: Farben definieren Ihr „Image“
2. Eine Farbe, eine Bedeutung: Die Farbenlehre ist so alt wie die Menschheit selbst
3. „Erfolgreiche“ Farbwahl: So kreieren Sie Ihre „Brand“ als Arbeitnehmer
4. Das kleine Einmaleins der Farbenlehre: Farben und ihre Bedeutungen
5. Anziehen oder nicht? Wie wird Ihr Image beeinflusst von der Farbe…
6. …Blau?
7. …Schwarz?
8. …Grau?
9. …Weiß?
10. …Grün?
11. …Rot?
12. …Braun?
13. …Orange?
14. …Gelb?
15. …Lila?
16. …Pink?
17. Farben: Ein wichtiger Bestandteil Ihrer „Arbeitnehmermarke“
Wir Menschen lieben es, in Schubladen zu denken. Das reduziert die Komplexität des Alltags und ordnet das Chaos unserer (Gedanken-) Welt in eine überschaubare Anzahl an Clustern. Ob das nun gut ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Es ist einfach menschlich. Und so passiert es eben, dass wir selbst Personen gerne in Schubladen stecken. Da gibt es die „Faulen“ und die „Fleißigen“, die „Netten“ und die „Eingebildeten“, die „Stilsicheren“ oder die „Modesünder“. Auf gut Deutsch drücken wir unserem Gegenüber einen Stempel auf – ein sogenanntes „Image“.
Lese-Tipp: „Nicht wer leistet, wird befördert. Sondern…?“
Ob Sie es wollen oder nicht: Jeder Mensch hat ein Image. Es ist nun Ihre eigene Wahl, ob Sie dieses dem Zufall überlassen oder es durch bewusstes Selbstmarketing aktiv gestalten und dadurch Ihrer Karriere auf die Sprünge helfen. Mit dem Image „fleißig, engagiert und intelligent“ werden Sie nämlich wahrscheinlicher befördert als mit dem Stempel „faul, ganz nett, aber etwas dümmlich“. Was dieses Image mit Farben zu tun haben soll, fragen Sie sich jetzt? Ganz einfach: Ihre äußere Erscheinung macht mindestens 50 Prozent Ihres Images aus, wenn nicht sogar mehr. Sie prägt zudem den mitunter so wichtigen ersten Eindruck – der später nur schwer wieder verändert werden kann.
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Ein strahlendes Lächeln und eine selbstbewusste Körpersprache sind dabei natürlich wichtige Faktoren, doch auch anhand Ihrer Kleidung und der gewählten Farben schätzt Ihr Gegenüber Ihre Kompetenz, Sympathie und Vertrauenswürdigkeit unterschiedlich ein – und zwar völlig unbewusst, in Sekundenschnelle und vor allem: bleibend!
Farben hatten seit jeher eine große Wirkung auf die Menschen. Das satte Grün des Waldes, das tiefe Blau des Meeres oder das strahlende Gelb der Sonne: Farben prägen unsere Umgebung und dadurch auch (unbewusst) unsere Gefühlslage. Früh entwickelte sich deshalb die Farbenlehre, die verschiedenen Farben entsprechende Eigenschaften zuschreibt.
„Er [Goethe] liest uns jetzt über die Farben, sagt, dass sie in unseren Augen liegen, drum verlange das Auge die Harmonien der Farben, wie das Ohr der Töne.“
(Charlotte von Stein)
Die den Farben zugeschriebenen Bedeutungen können ebenso wie das Verständnis der Harmonie oder Disharmonie verschiedener Farbtöne kulturell bedingte Unterschiede aufweisen und haben sich natürlich über die Jahrtausende stets weiterentwickelt. Dennoch wirken ein dunkles Blau und sattes Grün beruhigend auf den Körper und ein grelles Gelb oder aggressives Rot anregend. Und das – wie bereits erwähnt – völlig unbewusst.
Farben beeinflussen unser Leben immer und überall. Firmen geben viel Geld für das perfekte Design ihrer Produkte aus, damit diese im Supermarkt besonders gesund, lecker oder auffällig aussehen. Die Wandfarbe in Ihrer Wohnung entscheidet darüber, ob Sie sich wohlfühlen, und das Logo eines Unternehmens kann über dessen Erfolg oder Misserfolg bestimmen.
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Was die Unternehmen bereits begriffen und in ihrer Corporate Identity umgesetzt haben, geht aber bislang noch an vielen Arbeitnehmern vorbei: Farben prägen die Wahrnehmung einer Marke und damit ihr Image. Schließlich ist jeder Arbeitnehmer seine eigene kleine „Brand“. Wieso also sollte er nicht auch eine CI kreieren und dadurch seine Außenwahrnehmung aktiv gestalten?
Wie bereits erwähnt, besitzt jede Farbe eine oder mehrere Bedeutungen. Diese können kulturell begründet sein, religiös oder wissenschaftlich. So wirkt Blau nachgewiesen auf 83 Prozent der Bevölkerung beruhigend. Gleichzeitig steht es in vielen Religionen für die Farbe der Gottheiten.In orientalischen Ländern werden beispielsweise die Fenster und Türen blau gestrichen, in der Hoffnung auf die gnädige Aufmerksamkeit der Götter. Das Verschenken einer blauen Blume hingegen, versinnbildlicht Romantik, Liebe und die Sehnsucht nach der Ferne sowie Wanderschaft.
„Es sind Harmonien und Kontraste in den Farben verborgen, die ganz von selbst zusammenwirken.“
(Vincent van Gogh)
Sind Sie jetzt verwirrt? Woran sollten Sie sich nun also orientieren? Kleidung wirkt in der Regel auf der unbewussten Ebene. Wenn Sie also die perfekte Farbe für Ihr „Image“ suchen, sollten Sie sich an der wissenschaftlichen, psychologischen beziehungsweise soziologischen Forschung orientieren. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, wirkt Blau bekanntermaßen beruhigend auf Körper und Geist. Dadurch strahlen Sie Ruhe, Sicherheit und Selbstbewusstsein aus. Blau ist also eine durchaus gute Wahl für Ihr Business-Outfit. Vielleicht ist sie aus diesem Grund die Lieblingsfarbe der Männer, zumindest ihre Bekleidung betreffend.
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Und auch „Frau“ setzt bevorzugt auf Blau sowie klassisches Schwarz. Aber was ist eigentlich mit den anderen Farben? Wieso trauen sich so wenige Arbeitnehmer, auch einmal zu Grün, Gelb oder Rot zu greifen? Und besitzen Weiß oder Grau überhaupt spezielle Bedeutungen? Oder sind sie die „Farblosen“ unter den Farben?
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Wir bringen jetzt für Sie etwas Licht ins Dunkel und klären Sie über die – für Ihr Business-Outfit relevanten – Bedeutungen der Farben auf. Also: Welche Farben sollten Sie im Job tragen und von welchen lassen Sie lieber die Finger?
Bleiben wir doch noch einmal kurz bei der Farbe Blau. Wie bereits erwähnt, wirkt sie beruhigend, strahlt Sicherheit, Kompetenz, Vertrauenswürdigkeit und Selbstbewusstsein aus. Doch Vorsicht: Das gilt nur für ein gedecktes Dunkelblau. Mit hellen Tönen wirken Sie zwar jugendlicher, büßen zugleich aber auch eine Menge der positiven Wirkung der Farbe Blau ein. Auch zu kräftige Töne, wie ein strahlendes Royalblau, sollten Sie im Job nur sehr dezent einsetzen, vielleicht in Form eines Halstuchs oder einer Krawatte.
Schwarz zählt ebenfalls zu den sogenannten „Kompetenzfarben“. Schwarz ist die Farbe von Autorität, Macht, Seriosität und Coolness. Es macht unnahbar und geheimnisvoll. Der Träger wirkt zugleich intelligent, dominant und ehrgeizig. Und noch einen positiven Nebeneffekt bringt Schwarz mit: Es macht schlanker! Dennoch sollten Sie zu viel Schwarz meiden, denn dann kann die positive Wirkung schnell ins Gegenteil umschlagen und Ihr Outfit verwandelt Sie in einen scheinbar machtbesessenen Egozentriker. Nutzen Sie daher die Möglichkeit, Schwarz mit quasi jeder beliebigen anderen Farbe zu kombinieren und wirken Sie dadurch stylisch und kompetent zugleich.
Auch Grau gehört in all seinen Abstufungen zu den Kompetenzfarben. Es erfreut sich vor allem bei Anzügen und Kostümen großer Beliebtheit. Doch auch bei Stoffhosen, Jeans, Blusen oder Pullovern strahlt Grau Erfahrung, Kultiviertheit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit aus.
„Die Farbe einer grauen Maus interessiert uns nicht.“
(Pavel Kosorin)
Genau das kann Ihnen aber auch zum Verhängnis werden: Zu viel Grau und zu wenig „starke“ Farben wie Schwarz, Blau oder Rot kann schnell etwas zu vorsichtig wirken und daher auf ein geringes Selbstbewusstsein hindeuten. Auch Grau sollten Sie daher gekonnt kombinieren.
Weiß ist ein Klassiker in der Geschäftswelt und natürlich vor allem in Form von Blusen und Hemden anzutreffen. Die Farbe Weiß strahlt Reinheit, Einfachheit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit aus. Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes eine „weiße Weste“ – das lassen Sie zumindest Ihr Gegenüber glauben. Zu viel Weiß sticht jedoch unangenehm ins Auge. Damit Sie Ihr Arbeitsumfeld nicht „blenden“, sollten Sie es daher bei der weißen Bluse oder dem weißen Hemd belassen. Gerade weiße Hosen sind im Berufsleben eher ungern gesehen und der Arbeitskleidung, zum Beispiel von Pflegepersonal, vorbehalten.
Grün ist eine schöne Farbe. Sie ist die Farbe der Natur, des Waldes und der Hoffnung. Bei der Kleidung jedoch, gilt Grün als eher schwierig. Bei der Wahl des falschen Farbtons werden Sie schnell als alternativer „Öko“ abgestempelt. Ansonsten steht Grün vor allem für Zuverlässigkeit, Empathie und Bescheidenheit. Es handelt sich also um eine eher weiche Farbe.
„Und das heilige Grün, der Zeuge des seligen, tiefen Lebens der Welt.“
(Johann Christian Friedrich Hölderlin)
Während Anwärter für die Karriereleiter daher lieber zu starken Farben greifen sollten, ist ein gedecktes Dunkelgrün für soziale Berufe zu empfehlen. Wenn Sie mit sozialen Kompetenzen punkten möchten, ist Grün für Sie die Farbe der Wahl. Ansonsten lassen Sie im Berufsleben lieber die Finger davon und sparen Sie sich Ihre grünen Lieblingsklamotten für die Freizeit auf.
Rot zählt ebenfalls zu den „starken“ Farben. Ja, Rot ist die Farbe der Liebe. Doch sie ist auch jene der mittelalterlichen Könige. Kein Wunder also, dass selbst unsere Bundeskanzlerin höchstpersönlich häufig und gerne zum roten Blazer greift. Wer etwas auf sich hält, trägt Rot. Schließlich symbolisiert die Farbe Macht und Seriosität, aber auch Aggression. Tatsächlich konnten Forscher nachweisen, dass sich beim Anblick eines kräftigen Rots der Blutdruck eines Menschen erhöht und die Atmung beschleunigt. Auch bei den traditionellen spanischen Stierkämpfen ist die „Muleta“ – das Tuch – klassisch rot.
„Was du als rotes Tuch empfindest, nimm als roten Teppich.“
(Erwin Benz)
Dass der Stier wirklich darauf reagiert, ist umstritten. Nicht aber, dass die Farbe Rot (dem Publikum) ins Auge sticht. Deshalb sollten Sie mit ihr vorsichtig umgehen, um nicht aufdringlich zu wirken. Nutzen Sie Rot lieber für Accessoires wie Schals, Tücher oder die Krawatte, um gekonnt Akzente zu setzen.
Braun erhalten Sie, wenn Sie im Wasserfarbkasten einfach alle anderen Farben zusammenmischen. Klingt nicht schön? Ist es meist auch nicht! Die „Schlammfarbe“ ist zwar bei Ledertextilien wie Jacken, Gürteln und Schuhen sowie bei Accessoires wie Uhren äußerst beliebt – das war es dann aber auch schon. Zwar erlebt die Farbe Braun derzeit einen modischen Aufschwung, dennoch sollte sie nur von äußerst stilsicheren Menschen getragen und kombiniert werden. Ansonsten wirken Sie schnell langweilig, ideenlos und irgendwie stumpfsinnig.
Tipp: Eine gute Alternative zur Farbe Braun ist Beige. Gerade die Damenwelt wirkt in dem warmen, hellen Ton kompetent und seriös – leider aber immer noch etwas langweilig. Hier ist die Kunst der Kombination gefragt.
Orange zählt neben Braun zu den unbeliebtesten Farben der Deutschen. Zwar kann die Farbe jugendlich, lebensfroh, frisch und anregend wirken, leider aber auch schnell viel zu aufdringlich. Für ein Firmenlogo ist Orange eventuell der passende Eyecatcher, für die Business-Kleidung ist es aber leider völlig fehl am Platz. Höchstens in besonders extrovertierten Berufen, Sozialberufen mit Kindern oder in der Kreativbranche ist Orange vielleicht die richtige Wahl – aber eben nur vielleicht.
Ähnlich verhält es sich mit der Farbe Gelb. Auch sie wirkt eigentlich besonders warm(herzig), dennoch wird sie schnell zu aufdringlich. Gelb steht für ein sonniges Gemüt und soll die Konzentration fördern. Im Beruf sollten Sie bei Ihrer Kleiderwahl dennoch höchstens zu einem gedeckten Senfgelb greifen – wenn überhaupt.
„Die bewusste Mischung der Komplementärfarben ›Familie (rot), Freundschaft (blau) und Beruf (gelb)‹ ergibt den Freiraum, den das Ich sich schafft und empfindet.“
(Peter Sereinigg)
Lila ist die Farbe des Heiligen Geistes, der Päpste und Könige. Heutzutage zählt sie neben Pink aber auch zu den „weiblichen“ Farben. Als Mann sollten Sie daher ohnehin die Finger von Lila lassen und auch als Frau wirken Sie darin vielleicht etwas zu feminin, um wirklich für „voll“ genommen zu werden.
Womit wir bei unserer letzten Farbe angekommen wären: Pink. Als Mann sind Pink und Rosa im Beruf tabu. Zu feminin und aufdringlich würden das Hemd oder der Pullover wirken. Denkbar wäre vielleicht noch eine pinke Krawatte, doch da gibt es eindeutig bessere Alternativen. Und auch als Frau verbannen Sie Ihre pinke Lieblingskleidung bitte in die Freizeit. Zu sehr haftet an der Farbe Pink (vor allem in Kombination mit blonden Haaren) ihr Ruf der Dummheit oder sogar Anzüglichkeit.
Beginnen Sie noch heute damit, Ihre „Brand“ als Arbeitnehmer zu überdenken und Ihr Image aktiv zu gestalten. Dazu gehört auch Ihre Kleider- sowie deren Farbwahl. Kreieren Sie Ihre eigene kleine „CI“ und legen Sie damit den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. Passen Sie nicht nur Ihre äußere Erscheinung ab sofort an Ihr gewünschtes Image an, sondern auch Ihre Hard- und Soft Skills, Ihre Webseite, Social-Media-Präsenzen, Lebensläufe & Co. Im Berufsleben ist eben manchmal doch der Schein wichtiger als das Sein. Dafür ist zu großen Teilen unser Unterbewusstsein verantwortlich, welches Menschen innerhalb des Bruchteils einer Sekunde anhand seiner äußeren Erscheinung, Körpersprache und der Farben seiner Kleidung beurteilt.
Wenn Sie diesen Mechanismus also nicht ändern können, wie gehen Sie persönlich damit um? Legen Sie Wert auf Ihre Kleider- und Farbwahl? Welche sind Ihrer Meinung nach die Dos und Don’ts der Farben im Job? Wir freuen uns auf Ihre bunten Beiträge in den Kommentaren!
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